Archiv

Brief an Olaf Scholz – Solidarität mit KoALA

von Peter Schwan am 24.04.2011

Sehr geehrter Herr Scholz,

unsere  Bürgerinitiative “Altonaer Museum bleibt!” genießt für ihre wöchentlichen Treffen seit November 2010 die Gastfreundschaft in der “La Cantina”, einer Einrichtung des Beschäftigungsträgers KoALA.

Das ist nur ein Beispiel dafür, wie die Maßnahmen und Institutionen von Beschäftigungsträgern, den sozialen Zusammenhalt und das politische Leben in den Stadtteilen ermöglichen und befruchten.
KoALA ist vielfältig mit dem Leben und den sozialen Beziehungen im Stadtteil verbunden und hilft auf diese Weise mit, Politik, Sozialverbund und menschliche Kontakte im Wohnumfeld mit Leben zu füllen und zu stabilisieren.
(Als Altonaer Lokalpolitiker und als Bundestagsabgeordneter für Altona haben Sie das zu schätzen gewusst!)

Für die Menschen, denen  KoALA Beschäftigung bietet, ist es oft die einzige Insel in ihrem harten, bedrückenden Leben zwischen Dauer-Arbeitslosigkeit und totalem Werteverlust, auf der sie Stabilität und Zukunftsperspektive gewinnen können.

Sehr geehrter Scholz, Sie haben sich in Ihrer beruflichen Tätigkeit als Arbeits-und Sozialanwalt, als Politiker in Altona und nicht zuletzt als sozialdemokratischer Arbeitsminister ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit erarbeitet, für die “kleinen Leute” einzustehen.

Im Wahlkampf für die jetzige Bürgerschaft sind Sie für die Wiedereinsetzung des “Sozialen” und der “Beschäftigung” in die wirtschaftspolitische Agenda eingetreten. Nicht zuletzt das hat Ihnen das Bürgermeisteramt eingebracht.

Wenn Ihnen  nun bei die Umsetzung der fatalen schwarz-gelben Sparbeschlüsse nicht Besseres einfällt, als einen Kahlschlag gerade bei den stadtteilbezogenen Einrichtungen der Sozialen Beschäftigungsträger vorzunehmen, dann sind Sie dabei, diese Glaubwürdigkeit erhelblich zu beschädigen.

Gerade weil wir als Bürgerinitiative, die den politischen und kulturellen Diskurs belebt und damit für Partizipation, Dialog  und Engagement im Stadtteil gesorgt hat und die wir dies nicht ohne Unterstützung von KoALA hätten machen können, bitten wir Sie:

Setzen Sie sich mit den Beschäftigungsträgern zusammen!

Beenden Sie die Kahlschlag-Pläne ihrer Sozialbehörde!

Suchen Sie nach kreativen Lösungen, um die Leistungen der Sozialen Beschäftigungsträger aufrecht erhalten zu können für die Menschen, denen sie wieder einen Lebens-Sinn geben, und für ihren unerlässlichen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt in den Stadtteilen.

Stellen Sie damit Ihre Glaubwürdigkeit als dem Sozialen verpflichteter, sozialdemokratischer Bürgermeister wieder her.

Für die BI
“Altonaer Museum bleibt!”

Elisabeth von Dücker und Peter Schwanewilms

» Quelle

Brief von Susanne Sölter an Olaf Scholz

am 11.05.2011

Ihr SPARKONZEPT

Sehr geehrter Herr Scholz,

auch in meiner Eigenschaft als Freie Journalistin (zum Thema Kultur u.a.)  habe ich einige kritische Fragen an Sie, verbunden mit ein paar Bitten.

Ich habe früher Ihre Partei gewählt – und bin heute der Meinung, dass eine Verbindung mit den Grünen wirkungsvolleres Arbeiten zulässt.

Aber nun zu den Fragen, die sich auch aus dieser Haltung ergeben:

  1. Hamburg sollte nicht nur „wachsende“, sondern in meinen Augen vor allem auch „menschliche“ Stadt werden – oder wieder werden! Sprich: Wirtschaft und Prestigeprojekte sind nicht alles….Charakter ist mehr – und der schwindet zunehmend in meiner wunderschönen Heimat- und Geburtsstadt.
  2. Daher bitte ich Sie um eine diesbezügliche Politik, die also auch das Thema Sozial-und Kulturpolitik beinhaltet!
  3. Häufig sind diese beiden Themen ja miteinander verknüpft, und sollen – ganz im Sinne guter Bildungspolitik – ja auch gerade chancenlosere und bildungsferne Mitbürger an Kultur teilhaben lassen.
  4. Dafür sorgen bekanntlich einige (inzwischen leider immer weniger) Institutionen, etwa „Kunst-Nah“ in Altona/Gr.Bergstraße u.a.. Die dort engagiert arbeitenden Menschen fürchten um ihre effektive Arbeit aufgrund  aktueller Kürzungen.
  5. Daher bitten wir Sie um ein gutes und menschliches Augenmaß in Sachen Sozial-/Kulturpolitik dieser Stadt, die das bitter nötig hat!
  6. Es kann nicht sein, dass hier nur zählt, was oberflächlich betrachtet wirtschaftlich ist. Bekanntlich sind erweiterte Bildungsangebote gleich zu setzen mit  Bewusstseins-Bildung und eine gute Investition also für die Zukunft – und das pfeifen ja sämtliche Spatzen von den Dächern.

Es wäre also ganz im Sinne unserer Gesellschaft, wenn Sie diese Aspekte berücksichtigen!

Mit freundlichem Gruß

Susanne Sölter